Chronik
SCHULE IM WANDEL DER ZEIT
40 JAHRE POLYTECHNISCHE SCHULE
Im Jahre 1966 wurde die Schulpflicht in Österreich auf neun Jahre verlängert und der „Polytechnische Lehrgang (PL)“ als neuer Schultyp mit Berufsorientierung eingeführt. An der damaligen Hauptschule Trieben machte sich Herr FL Karl Zimmermann neben anderen Kollegen besonders verdient um diese der Hauptschule angeschlossenen Schulart, obwohl die Startbedingungen infolge fehlender Lehrpläne und mangels an notwendigen Lehrbehelfen denkbar ungünstig waren.
Trotz hervorragender pädagogischer Arbeit und unermüdlicher Pionierleistungen vom Start weg gelang es nicht, in der Wirtschaft die erwünschte Anerkennung und in der Bevölkerung jenen Stellenwert zu erlangen, den man sich von diesem neuen Berufsvorbereitungslehrgang erwartete. Kraft wirtschaftlicher Veränderungen in den siebziger und achtziger Jahren war zwar ein ständig steigender Schülerzuwachs zu bemerken, jedoch die Abwanderung von Mädchen in andere Fachschulen konnte nicht wirklich gebremst werden.
Nach dem Motto, „SCHULE braucht WIRTSCHAFT – WIRTSCHAFT braucht SCHULE!“, wurden seit Beginn der 90-iger Jahre neue Initiativen gesetzt, die eine engere Kooperation mit der Wirtschaft einleitete. Vieles was heute an den meisten Schulen als selbstverständliche Unterrichtsmöglichkeiten angeboten werden, wurde im Rahmen von Schulversuchen am damaligen Polytechnischen Lehrgang in zahlreichen Schulversuchen entwickelt und erprobt: Leistungsgruppen, Unterrichtsschwerpunkte nach Fachbereichen und Interessensgruppen, Kooperationen mit der Wirtschaft, Berufsorientierung mit entsprechender Betriebspraxis. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde im Jahre 1997 die neue „Polytechnische Schule (PTS) ins Leben gerufen und an der Hauptschule Rottenmann unter Direktor F. Stockreiter mit einem engagierten Lehrerteam erfolgreich umgesetzt.
DIE BERUFSVORBEREITUNGSSCHULE
- POLY ROTTENMANN
EIN MODERNER SCHULTYP ÖFFNET SEINE TORE
Die für den Schulbezirk Liezen neugeschaffene Berufsvorbereitungsschule eröffnet offiziell am 11. September mit dem feierlichen Schuleröffnungsgottesdienst für etwa 50 Jugendliche ihre Pforten, gleichzeitig gibt es während der Umbauphase zusätzlich an der Hauptschule Admont vorübergehend eine dislozierte Klasse mit 25 Schülern.
In dieser neunten Schulstufe wird neben der Allgemein - und Persönlichkeitsbildung nach der Devise „Learning by Doing!“ auch Berufsorientierung und Berufsgrundbildung in den zu wählenden Fachbereichen (METALL-KFZ / BAU-HOLZ-ELEKTRO / HANDEL-BÜRO-KOMMUNIKATIONSTECHNIK / SOZIALES –WELLNESS-TOURISMUS) vermittelt. Nach einer sechswöchigen Orientierungsphase erfolgt die Zuteilung in einen dieser Fachbereiche mit anschließender Betriebspraxis in den Firmen des Bezirkes. Erstmalig wird es den obligaten Werkstättentag in den Betrieben vor Ort geben, der für bestmögliche praktische vorberufliche Ausbildung sorgt, damit „Berufsfitness“ kein leeres Schlagwort bleiben wird. Projekte mit lokalen Institutionen und eine breite Palette von Angeboten in Einübung sozialer und humaner Lebensbewältigung bewirken eine wesentliche Erhöhung der Chancen für eine zukünftige erfolgreiche Lehrplatzsuche und ermöglichen einen qualifizierten Einstieg in die duale Berufsausbildung. Zudem wird PTS - Abgängern nach diesem Berufsorientierungsjahr immer öfter der erfolgreiche Umstieg auf eine höhere Lehranstalt ohne Aufnahmsprüfung ermöglicht, weil in den Hauptgegenständen der Hauptschulstoff nach der Devise, „ Nicht für die Schule – sondern für das Leben wird gelernt!“, weitergeführt und ausgebaut wird. Die neue Berufsvorbereitungsschule will vielen Jugendlichen helfen, ihre Neigungen und Begabungen kennen zu lernen und sie bei ihren Berufswahlwünschen durch starken Praxisbezug in ihrer Entscheidungsfindung wirksam zu unterstützen, damit sie mit besseren Chancen in eine sichere Zukunft blicken können.
OSR Fred Klafl, PTS Rottenmann